Der vorliegende Studienband „Autonomien in Ungarn 1848–2000”, der im Rahmen des Ph.D.-Programms für Neue und Gegenwärtige Ungarische Geschichte des Geschichtswissenschaftlichen Doktorandenkollegs an der Philosophischen Fakultät der Eötvös Loránd Universität Budapest entstand, hat das Ziel durch die geschichtliche Fundierung und Dokumentation zum volleren Ausbau und zum effektiveren Funktionieren der Autonomien, die als Teil der Entfaltung der bürgerlichen Demokratie gesehen werden können, beizutragen. Unter Autonomie verstehen wir das Selbstbestimmungsrecht, die Macht. Autonomie ist jene Fähigkei der nichtstaatlichen Organisationen, zur Verwaltung ihrer eigenen Angelegenheiten meist rechtliche Regeln aufzustellen. Autonomie ist im öffentlichen Recht die Fähigkeit der Schaffung objektiver, verbindlicher Rechtsakte. Den Normativakten der Autonomien setzt nur die staatliche Gesethgebung Grenzen. So stellen wir in diesem Band die Autonomie als ein Charakteristikum der kleineren oder grösseren Gruppierung von Staatsbürgern vor, die anhand eines gemeinsamen ziels, eines gemeinsamen Interesses, gemeinsamer Ideologie oder Religion sich selbst organisierend Gemeinschaften bilden, die nach ihren eigenen, im Rahmen der geltenden Staatsgesetze von ihnen selbst geschaffenen Satzungen funktionieren, und dazu Finanzmittel besitzen, die ihre Unabhängigkeit nicht, oder nur zum Teil beschränken.
Die Studien beleuchten so die Entstehung, Funktionsweise und historische Entwicklung der Sozialversicherungen, der Kirchen und Konfessionen, weiters solcher althergebrachter und bedeutender Institutionen, wie der Universitäten, sowie solcher Körpershcaften, wie der Akademie der Wissenschaften in Ungarn zwischen 1848 und 2000.
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Megjelenés éve: 2006
Terjedelem: 374 oldal